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[Howto] Overclocking

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[Howto] Overclocking Empty [Howto] Overclocking

Beitrag  Killerpixel Fr März 07, 2008 12:12 am

Da ich mich damit im Moment etwas intensiver beschäftige, stell ich hier mal ein, mehr oder weniger umfangreiches Turorial zum Thema CPU übertakten rein.

Voraussetzungen

Und los gehts: Ihr braucht:

* Erfahrung mit Hardware, BIOS und allgemein mit Computern (es reicht nicht einen Artikel bei THG gelesen zu haben)

* ein Mainboard, das das freie Ändern von FSB/HT & Multi, noch besser auch das Ändern von VCore und RamVoltage zulässt

* RAM, der nicht schon auf dem letzten Loch pfeift bzw. Ramteiler

* Möglichst ein Markennetzteil das mit der erhöhten Leistungsaufnahme gut zurechtkommt.

* etwas Grundwissen über das BIOS

* gute bis sehr gute Kühlung & Tools zum Überwachen der Temperaturen

* Tools zum Stabilitätstest

* etwas Gefühl für die Technik und eine gehörige Portion Spass Wink


Wenn Ihr das alles habt, kanns ja losgehen.

Hier einige Daten über die (Maximal-)werte der einzelnen Faktoren: (leider bei den älteren Modellen nicht vollständig, sollte aber wohl kaum einer nen Duron haben Wink)
[Howto] Overclocking 9qv9r9iv

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Grundregeln beim Übertakten

Grundsätzlich gilt bei jeder Art der Übertaktung folgendes:

* Nur in möglichst kleinen Taktschritten vorgehen: Beim Multiplikator: 0.5er Schritte, beim FSB: 2- bis 3-MHz-Schritte

* Nach jedem erfolgreichen Start des Rechners mit neuen Einstellungen versuchen das Betriebssystem zu booten und Stabilitätstests durchzuführen, zum Beispiel mit Prime.

* Auf die Temperatur der CPU achten: 60°C sollten im allgemeinen nicht überschritten werden

* Wenn der Rechner mit einer bestimmten CPU-Geschwindigkeit nicht startet oder Stabilitätstests nicht besteht, kann eine Erhöhung der CPU-Spannung (VCore) helfen. Diese in den kleinstmöglichen Schritten durchführen und besonders auf die Temperatur achten


Am besten das ganze im Sommer machen, da die Temperaturen dann realistischer sind. Im Winter übertaktete Elemente können dann im Sommer schon mal schlapp machen oder halt in der kalten Jahreszeit ca.+5 Grad draufrechnen.

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Vorgehen

Nun geht’s endlich ans Eingemachte, das Übertakten selbst. Es gibt mehrere verschiedene Möglichkeiten, welche hier naeher beschrieben sind.

Übertakten über den Multiplikator (einfacher)

Dies bezieht auch auf jeweilige Extreme Editions (Intel) bzw FX/Black Editions (AMD) Versionen von neueren Prozessorserien, die eine freie Multiplikatorwahl zulassen und deshalb teurer sind. Alle mit neueren Athlon XPs und folgende sowie Intel Prozessoren können diesen Abschnitt überspringen, da die Multiplikatorwahl bei diesen nur nach unten möglich ist, was wohl nicht den gewünschten Effekt mit sich bringt.

Zunächst solltet ihr überprüfen, ob eure CPU einen sogenannten “gelockten”, also unveränderlichen, oder einen “unlocked”, das bedeutet freien, Multiplikator besitzt.

Dazu könnt ihr folgendermaßen vorgehen :

* Ins BIOS gehen

* Das Menü aufrufen, in dem die Änderung des Multiplikators (oft “CPU Ratio” o.ä. genannt) möglich ist

* Es ist eventuell nötig, eine manuelle Einstellung der CPU-Geschwindigkeit zu aktivieren, um den Multiplikator ändern zu können. Dazu “CPU Speed” o.ä. auf “Manual” stellen

* Nun solltet ihr den Multiplikator auf einen Wert stellen, der um 0.5 oder 1 unter der Standardeinstellung liegt

* Wenn der Multiplikator eurer CPU nicht gelockt ist, läuft die CPU nun langsamer als mit Standardeinstellungen und ihr dürft euch freuen, da auf diesem Weg euer Übertaktungsvorhaben einfacher wird Smile

* Sollte sich an der Geschwindigkeit der CPU nichts verändert haben, ist der Multi eurer CPU gelockt. Aber nicht verzagen, der Multiplikator ist nur einer der beiden Wege in den Übertakter-Himmel =)


Nun wisst ihr, ob der Multiplikator eures Prozessors “unlocked” oder “gelockt” ist. Im ersten Fall könnt ihr durch Erhöhung des Multiplikators eure CPU übertakten. Im zweiten Fall bleibt euch nur die Übertaktung über den Frontside-Bus (FSB) bzw. HT-Link übrig. In jedem Fall solltet ihr aber die “Grundregeln beim Übertakten” (siehe oben) beachten.


Übertakten über den FrontSideBus (FSB)

Zunächst solltet ihr überprüfen, ob euer Mainboard die freie Wahl des FSB unterstützt.

Dazu könnt ihr folgendermaßen vorgehen:

* Ins BIOS gehen. (Bei neueren Gigabyte Mainboards sind teilweise die Einträge versteckt! Dazu einfach die Tastenkombination “STRG + F1” drücken - dann sollte ein zusätzliches Menü erscheinen!)

* Das Menü aufrufen, in dem man den FSB ändern kann, bei einem AWARD BIOS z.b. AWARD Chipset Features.

* Es ist eventuell nötig, eine manuelle Einstellung des FSB zu aktivieren, um ihn ändern zu können. Dazu “Memory Frequency” o.ä. auf “Manual” stellen.

* Jetzt könnt ihr den FSB verändern.

* Der FSB sollte immer nur in 1-3Mhz Schitten erhöht werden.

* Nach jedem Erhöhen des FSB das BIOS verlassen (meist durch F10 = Save&Exit) und den PC neu starten und einige Stabilitaetstests durlaufen lassen:

* Beim ersten instabil-werden des Systems ins BIOS gehen und den VCore, also die Spannung, die an der CPU anliegt, bzw. die Spannung die am RAM anliegt, gelegentlich als Vram / Vdimm bezeichnet, minimal erhöhen.

* Wieder einige Stabilitaetstests durlaufen lassem.


Diese Schritte wiederholen, bis das System instabil wird, trotz der Erhöhung des VCores.
WICHTIG: den VCore nicht zu weit erhöhen. Je nach Prozessor nie weiter als bis etwa 0.15 Volt oder 0.2 Volt ueber der Standardeinstellung des Prozessors gehen, und dabei immer ein Auge auf die Temperatur der Komponenten haben!

Aus Erfahrung kann man sagen, das es viele RAMs nicht allzu lange aushalten, wenn sie “überdimensional” übertaktet werden. PC3200 RAMs - oder auch DDR400 - laufen mit FSB 200 auf einem realen Takt von 400mhz. Viele der RAMs machen aber dann spätestens bei 440 MHz schlapp, was einem FSB von 220mhz entspricht.

Beim ändern des FSB immer auf alle Werte schauen die sich mitändern. PCI und PCIE Takt zB sollten immer auf 33 bzw 100 mhz gefixt werden. Beim Athlon64 auf den Hypertransport takt achten, der nicht über 1 Ghz (effektive 2Ghz) gehen sollte und den HT - multiplikator entsprechend angleichen. Bei Intel sollte man Funktionen wie C1E oder Speedstep oder spezielle Features wie HyperPath beim P5W-DH deaktivieren da man sonst keine Spannungen ändern kann bzw FSB-Walls entstehen.

Am besten die Komponenten immer einzeln an ein gewünschtes Limit bringen. Beispielsweise CPU Multi und RAM Teiler runter und testen wie hoch der maximal stabilste FSB Takt des Boards ist, dann schauen wie hoch der Ram 1:1 und kleineren Teilern mitgeht und dann letztendlich weiss man wann die CPU am Limit ist.

Speziell beim Übertakten einer Athlon 64 oder Athlon 64 X2 CPU ist der Athlon 64 OC Calculator von Planet3Dnow zu empfehlen, um zu sinnvollen Teiler- und Multiplikatorverhältnissen zu kommen.

Übertakten per Software

Zum Übertakten mit Software kann man bspw. Clockgen empfehlen. Dadurch ist es möglich unter Windows den FSB zu ändern was manchmal sehr nützlich sein kann wenn man Prime95 im Hintergrund laufen lässt. Wenn z.B Prime95 ca 2 Stunden lief muss man nicht wieder den PC auschalten sondern kann direkt den FSB ändern. Wenn das System allerdings instabil wird oder abstürtzt muss man die Spannung im Bios erhöhen oder den FSB wieder auf einen sicheren und stabilen Wert setzen. Man sollte zuerst überprüfen ob das Programm für den jeweiligen Chipsatz geeignet ist.

Download: ClockGen 1.0.5

Für nVidia Chipsätze ist auch nTune zum on-the-fly übertakten ganz gut. Dabei ist es möglich unter Windows den FSB, Ramtimings und AGP/PCIe Takt zu ändern.

Download: Nvidia nTune 5.05.

Bei AMD Chipsätzen(vor allem wenn Phenoms verwendet werden) ist AMD Overdrive zu empfehlen.

Download: Overdrive.

Doch eins sollte klar sein: Das Übertakten im/übers Bios ist immer vorzuziehen auch wenn es manchmal sehr umständlich ist! Nicht bei allen Boards läuft das Softwareübertakten immer stabil. Auch immer auf den Speichertakt achten!

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Stabilitätstests

Um zu testen, ob eine CPU im übertakteten Zustand noch stabil läuft, gibt es einige Programme, die die CPU ordentlich belasten, sogenannte Stabilitaets- oder Stresstests. Wenn während eines mindestens einstündigen Tests der Rechner nicht abstuerzt, bzw das Testprogramm keine Fehler meldet, dann sollte das System stabil sein. Waehrend des Tests sollte man in jedem Fall die CPU-Temperatur im Auge behalten. Steigt die Temperatur der CPU während des Tests auf ueber 60 Grad Celsius, sollte der Test auf jeden Fall schnellstmöglich abgebrochen werden, da es so leicht zu Schäden an der verwendeten Hardware kommen kann. Verringern lässt sich die Temperatur zum einen durch zurücktakten der CPU, zum anderen durch die Wahl eines besseren Kühlers, eventuell auch einer Wasser- oder Kompressorkühlung.

Als Stabilitätstest eignen sich folgende Programme:

* Prime

* Super PI

* 3D Mark (am besten den 06er)

In Foren und insbesondere in deren Marktplätzen wird ein System bzw. eine CPU als stabil übertaktet angesehen, wenn sie mehrere Stunden Testen mit dem Large FFTs Test von Prime95 in der aktuellsten Version (v24.12 aktuell, 05.01.2006) ohne Fehler übersteht.
Dazu geht man folgendermaßen vor:

* Prime95 installieren

* Im Menü “Options” den Punkt “Torture Test” wählen

* “In-Place Large FFTs” wählen und auf OK

* Mindestens 2-3 Stunden (mehr ist besser) exklusiv laufen lassen


Prime95 ist ein sehr intensiver Stabilitätstest, der auch dann Fehler finden kann, wenn ein System scheinbar stabil und sogar gamestable ist. Öfter liest man Kommentare wie “Prime will bei mir einfach nicht laufen, aber mein System ist 100% stabil!”. Prime95 ist ein recht einfaches Programm, das aber nahezu jeden Rechenfehler aufdeckt; somit kann man mit Sicherheit sagen, dass ein PC falsch rechnet, wenn Prime einen Fehler findet.

Bei Prozessoren mit 2 oder mehr Kernen müssen 2 oder mehrere Instanzen von Prime geöffnet werden. Dazu den Installationsordner (C:\Programme\Prime95 o.ä.) einfach kopieren und jedes einzelnen öffnen. Dann im jeweiligen Prime unter Advanced→Affinity Das Häckchen bei “Let program run on any CPU) entfernen und die jeweilige CPU angeben. Der erste Kern/die erste CPU heisst dabei 0, die zweite 1 usw.. Dann bei allen Options→“In-Place large FFTs” wählen und starten. [Bei neueren Prime Versionen werden automatisch so viele Instanzen wie CPUs da sind gestartet]

Für einen Beweisscreenshot braucht ihr das Tool CPU-Z, die (das) offene(n) Prime Fenster und den Taskmanager der die Zeit wie lange der (die) Prime Prozess(e) läuft anzeigt/anzeigen auf den Screenshot. Dazu Strg-Alt-Entf für Taskman drücken auf den Reiter “Prozesse” → Doppelklick oben auf die Zelle “Name” um nach Name zu sortieren und falls noch nicht aktiviert unter “Ansicht”→“Spalten auswählen” “CPU-Zeit” aktivieren.

Aber selbst wenn Prime mehrere Stunden stabil läuft, heisst dies immer noch nicht dass das System zu 100% stabil läuft.

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Tools zur Temperaturüberwachung

Man kann es nicht oft genug erwähnen, die Überwachung der Temperatur sichert beim Übertakten häufig das Überleben der Hardware. Geeignete Tools zum überwachen der Temperatur sind z.B.:

* Everest Home Edition

* SpeedFan

* CPUCool

* RivaTuner

Am besten (Vor allem wenn neue Chips/Revisionen herauskommen) immer die neueste Version der Tools nutzen, da die Temperaturen sonst evtl. gar nicht oder, noch schlimmer, falsch ausgelesen werden könnten.

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So, das wars erstmal, an der Stelle ist zu erwähnen, dass ich das nicht allein gemacht hab, war Arbeitsteilung einiger User des TweakPC-Hardwareforums. Aber dachte es is ist ganz nützlich...

Eventuell kommt demnächst noch was zum Thema Grafikkarten......

Killerpixel
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